Ghee

Ein gesundes Fett

Der Name von Ghee lautet in Sanskrit ghrta (gesprochen: ghrita) und bedeutet "leuchtend".

Ghee ist ein verwandtes Produkt von Butterschmalz. In der indischen und pakistanischen Küche gehört es zu den wichtigsten Speisefetten.

 

Ghee wird aus Butter gewonnen und enthält im Unterschied zu Butter kein Milcheiweiß und kein Wasser mehr.

Es schmeckt hervorragend, ist hoch erhitzbar und kann zum Kochen und Braten eingesetzt werden (es kann bis 175°C erhitzt werden, Rauchpunkt 250°C). Zum Backen bis 175°C empfehle ich Butter, da sie süßer ist als Ghee.

Da Ghee kein Milcheiweiß mehr enthält, ist es bei Zimmertemperatur lager- und haltbar.

 

Die Wirkung:

  • Ghee ist leichter verdaulich als andere Öle, Fette und Butter.
  • Es wirkt verdauungs- und stoffwechselfördernd, Agni (Verdauungsfeuer) wird vermehrt.
  • Das Immunsystem wird gestärkt.
  • Der Magen wird regeneriert.
  • Im Gegensatz zu Butter enthält Ghee einen höheren Anteil an Buttersäure und Linolsäure. Die Linolsäure ist eine essentielle Omega-6-Fettsäure und zählt zu den ungesättigten Fettsäuren. Sie wirkt positiv auf den Fettstoffwechsel und begünstigt den Fettabbau.
  • Arachidonsäure ist eine Fettsäure, die in tierischen Lebensmitteln enthalten ist und unserer Gesundheit auf vilefältige Weise schadet - unter anderem fördert sie entzündliche Erkrankungen.                                                               Laut Dr. Hari Sharma* von der Ohio State University sinken bei regelmäßigem Ghee-Konsum die Arachidonsäurewerte im Blut. Auch die Konzentrationen anderer Entzündungsmarker nehmen ab.
  • Ghee wirkt sich positiv auf die Herzfunktionalität aus. So erhöht es den HDL-Cholesterinspiegel (gutes Cholesterin) und beugt Fettablagerungen im Arterienbereich vor.
  • Durch Ghee wird das LDL-Cholesterin (schlechtes Cholesterin) nicht erhöht und es kann diversen Krankheiten vorbeugen.
  • Durch die Entfernung aller Milchbestandteile ist Ghee eine gute Alternative für Milch-Allergiker und Menschen mit Laktose-Intoleranz.
  • Es verbessert das Gedächtnis & stärkt das Gehirn und das Nervensystem.
  • Es schmiert die Gelenke und hält das Bindegewebe geschmeidig.
  • Ghee wird bei Hautproblemen wie z.B. Psoriasis, Neurodermitis... etc. eingesetzt und wirkt hautverjüngend.
  • Für Narbenbehandlungen und Wundheilung wie z.B. offene Mundwinkel.
  • Bei Nervosität und Einschlafstörungen - am Abend die Fußsohlen mit Ghee massieren (Socken drüber anziehen).
  • Zur Verwendung auch während der Schwangerschaft und in der Stillzeit.    

 *Hari Sharma, Xiaoying Zhang and Chandradhar Dwivedi

 („The effect of ghee (clarified butter) on serum lipid levels and microsomal        lipid peroxidation“)

 AYU (An International Quarterly Journal of Research in Ayurveda)

 Ayu. 2010 Apr-Jun; 31(2): 134–140.

 

Die Herstellung:

  1. Hochwertige Bio-Butter wird bei Temperaturen von 40°C - 60°C unter Rühren schonend erhitzt.
  2. Der Wasseranteil verdampft, Milchzucker und - Eiweiß schwimmen als Schaum an der Oberfläche.
  3. Der Schaum wird abgeschöpft und in einem Gefäß gesammelt.   (1-2 El vom fest gewordenen Schaum können als Hilfsmittel beim Anheizen des Kachelofens, Kaminofens oder Lagerfeuers verwendet werden.)
  4. Das flüssige Butterfett wird so  lange reduziert, bis es klar und goldgelb ist.
  5. Anschließend wird das Ghee in sterile Gefäße eingefüllt.

 

Viele ayurvedischen Kräutermixturen werden mit Ghee hergestellt.    Sie werden als medizinisches oder mediziniertes Ghee bezeichnet. Dieses wird bei verschiedenen Krankheiten verordnet.

 

Ghee ist ein idealer Trägerstoff und verbessert die Wirkung der Heilkräuter.

Die Heilkräuter können leichter in den Körper eingeschleust, aufgenommen und zu allen Zellen transportiert werden.

In der Studie von Dr. Hari Sharma* wurden verschiedene Kräutergaben (Tabletten, reines Kräuterpulver, Kräuter mit Ghee) verglichen und es wurde belegt, dass die Wirksamkeit steigt, wenn Kräuter mit Ghee eingenommen werden.

 

Ghee wird auch als ölige Basis zur Herstellung von Massage-Ölen verwendet. Diese Öle führen die Bezeichnung Ghritam.