Darmgesundheit

Du bist, was Du verdaust

Im Magen-Darmtrakt startet der Stoffwechsel und damit auch die Selbstheilungskraft. Hier erreicht unser Verdauungsfeuer (Agni) seine Kraft für den gesamten Nahrungs-, Gewebs-, und Zellstoffwechsel-Prozess.

Im Ayurveda heisst es: "Du bist, was Du verdaust". Das bedeutet, dass nicht nur die Ernährung entscheidend ist, sondern viel mehr, wie gut unsere Verdauungsorgane arbeiten. Ist die Verdauungskraft (Agni) stark, werden alle Gewebe und Zellen optimal regeneriert und gebildet und die Selbstheilung hat Reserven, um die Gesundheit zu erhalten. Ayurveda sieht die Darmgesundheit auch als essentielle Voraussetzung für eine ausgeglichene und gesunde Psyche.

 

Daher ist es aus ayurvedischer Sicht das oberste Ziel, den Gastrointestinaltrakt zu stärken, indem Agni "therapiert" wird.

Die Ursachenbekämpfung und die Herstellung eines gesunden Gleichgewichts sind dabei die Grundbausteine.

 

Das Arbeits/Funktionsfeld des Haupt-Agnis (Jatharagni) sind der Magen-Darm-Trakt, die Gallenblase, die Bauchspeicheldrüse und die Leber. Agni kann überaktiv, zu träge oder unregelmäßig arbeiten -

alle drei Zustände haben langfristig für die Darmgesundheit und den gesamten Körper/Geist des Menschen negative Auswirkungen.

Agni wird daher gemäß seiner individuellen Veranlagung und Störung ausgeglichen.

 

Wie kann ich selbst die Verdauungskraft (Agni) stärken?

 

·         Leicht verdauliche Nahrungsmittel:

 

        gekocht und leicht resorbierbar. So bekommt Agni Energie, um

        Toxine und Schlacken (Ama) auszuleiten.

        Gemüse und gekochte, ballaststoffreiche Nahrung sind wertvolle

        Mahlzeiten. Besonders leicht verdaulich sind Mahlzeiten, welche

        Monoprotein sind, d.h. es sollte immer nur ein tierisches Protein

        in einer Mahlzeit verwendet werden.

                

 

·         Vermeidung von ungesunden Nahrungsmittel-Kombinationen:

 

                 - Mehrere tierische Eiweise in einer Mahlzeit vermeiden.

                   Dadurch kann eine gesunde Darmflora aufrechterhalten und

                   Schlacken und Toxine (Ama) vermieden werden.

 

                 - Milch nicht mit Früchten kombinieren

 

                 - Das Klima berücksichtigen, z.B. in kaltem, trockenen Klima

                   unbedingt warm und befeuchtend essen - keine kalte,

                   trockene Ernährung!

 

 

 ·       Essen zur richtigen Zeit am richtigen Ort:

 

        Es ist nicht nur wichtig, was wir essen, sondern auch wann und in

        welcher Umgebung. Wir haben eine sogenannte "Verdauungsuhr",

        d.h. dass die Verdauungsenzyme und- säfte nach einer gewissen

        Routine abgegeben werden. Wir sollten daher möglichst zur

        gleichen Zeit (im gleichen Zeitraum) unsere Mahlzeiten einnehmen

        - zu dieser Zeit stehen dann das richtige Enzym, der richtige Saft

        und das richtige Bakterium im Magen-Darm-Trakt bereit.

       

Fällt die Mahlzeit aus, kann es die Schleimhaut schädigen.

Ist zuwenig verfügbar, muss nachproduziert werden. Dadurch verlangsamt sich der Stoffwechselprozess und die Darmflora wird

verändert. Zusammengefasst heißt das:

Agni hat einen genauen Arbeitsrythmus.

Essen wir unregelmäßig, gerät die gesamte Verdauung außer Kontrolle.

 

Damit Agni optimal arbeiten kann, ist zudem die Atmosphäre wichtig.

Wir sollten ohne Stress und in einem ruhigen Tempo essen können - auf uns und unser Essen konzentriert und nicht auf die Umgebung. Unter Einfluss häufiger Zwischenmahlzeiten, Arbeits- und Stresssituationen kann die gesamte Gesundheit leiden, da der Körper nicht in der Lage ist, unter Stress und außerhalb der Routine richtig zu verdauen. Bei einem "empfindlichen" Darm merken wir dies oft schneller als bei einem "robusteren" Darm. Ort und Zeit sollten daher nicht unterschätzt werden.

Und - Genuss ist ein wichtiger Faktor bei der Stärkung unserer Darmgesundheit!

 

·         Richtige Fette als "Zündmittel":

       

        durch Fette wird Agni während der Verdauungsphase "entzündet".

        Gleichzeitig pflegen Fette die Schleimhäute und fördern die

        Resorption - sie können auch die Dramflora positiv beeinflussen.

        Diese Eigenschaften hat das tierische Fett "Ghee" (Butterreinfett).

        Es ist ein hervorragendes "Zündmittel" in der Ernährung.

        Aber auch Öle, welche nur kalt über die Nahrung gegeben werden,

        wirken sich poitiv auf den Darm aus z.B. Leinöl, Olivenöl, Kernöl

        oder Walnussöl. Sie sind sanfter, aber ebenso effektiv.

 

·         Kräuter und Gewürze:

       

        Gewürze wie Ingwer, Fenchel, verschiedene Kümmelsorten, Zimt

        sowie Garten- und Bitterkräuter wie z.B. Löwenzahn,

        Brennessel, Liebstöckel und Basilikum fördern Agni und stärken

        die Verdauung. Je nach Konstitution sollten die Gewürze mit Ghee

        oder Sesamöl angeröstet werden.

        Gartenkräuter können frisch über das Essen gegeben werden.